Wer vor einem Fachkräftemangel warnt, wird zurecht
auf noch immer drei Millionen Arbeitslose hingewiesen. Nach wie vor
gibt es den arbeitslosen Ingenieur, der verzweifelt einen neuen
Arbeitsplatz sucht. Und es gibt den Elektriker, dessen Firma pleite
gegangen ist und der nach drei Jahrzehnten bester Arbeit plötzlich 55
und schwer vermittelbar ist. Dennoch: Arbeitslosigkeit und
Fachkräftemangel schließen sich nicht aus. Mehr als eine Million
offener Stellen für drei Millionen Arbeitslose sind einerseits eine
gute Nachricht. Die Arbeitgeber stellen trotz schlechterer Geschäfte
zum Jahresende 2011 weiter ein. Das erhöht die Chancen qualifizierter
Arbeitsloser und lässt mittelfristig die Löhne steigen. Die schlechte
Nachricht daran ist: Die Arbeitgeber müssen schon heute immer länger
suchen, bis sie eine Stelle besetzen können. Dadurch bleibt Arbeit
liegen, wächst die Wirtschaft langsamer, als sie könnte. Es ist der
Anfang eines Problems, das durch die sinkenden Schülerzahlen wachsen
wird. Unternehmen, die noch immer nicht genug Nachwuchs ausbilden,
haben allen Grund, jetzt damit anzufangen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://