Drei Menschen nach über zehn Jahren die Freiheit
wieder zu geben, die sie niemals hätten verlieren dürfen, ist kein
Anlass für Beifall. Den hätte Amerika nicht mal dann verdient, wenn
es den unschuldigen Guantánamo-Häftlingen als Wiedergutmachung für
erlittenes Unrecht in den USA die Chance auf ein zweites Leben
eröffnen würde. Dazu wird es aber nie kommen.
Dass jetzt die kleine Slowakei drei Uiguren eine neue Heimat
bietet, ist zu loben – und für niemanden peinlicher als für
Deutschland. 2010 hatte Berlin die Chance, für jene chinesische
Minderheit in München eine humanitäre Lösung zu finden.
Parteiengerangel im Wahlkampf und Angst vor dem Groll Pekings machten
den Plan zunichte. Eine Haltung, die bis heute säuerlich aufstößt.
Ist es doch Deutschland, das sich im Chor derer, die in Guantánamo
einen Verstoß gegen Menschlichkeit und Rechtsstaatlichkeit sehen, von
niemandem übertreffen lässt.
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