Welcher Teufel, Herr Mappus, hat Sie geritten, als
Sie in einem zehntägigen Spurt 4,7 Milliarden Euro aus den Taschen
der baden-württembergischen Steuerzahler für Energieaktien zahlten?
Das ohne Not. Ohne ausreichende Prüfung. Ohne Ihren Finanzminister zu
informieren. Ohne das Ja Ihres Landtags einzuholen. Nur auf den mal
ermunternden, viel öfter aber befehlenden Ton ihres Kumpels und
Parteifreundes Notheis hin, wie die einschlägigen E-Mails belegen.
Der längst am Volk im Ländle gescheiterte Ministerpräsident wird auf
so bohrende Fragen derzeit wenig sagen. Er muss sich selbst schützen.
Vor den Nachforschungen der Landtagsabgeordneten, des Rechnungshofes,
vielleicht, das ist nicht ausgeschlossen, auch bald der
Staatsanwaltschaft. Was er und der Deutschlandchef der
Morgan-Stanley-Bank Ende 2010 als Coup ausgeheckt haben, hat
möglicherweise viel Steuergeld gekostet. Es hat aber bestimmt dem
Ansehen seines Bundeslandes, der Politik allgemein und auch dem der
Wirtschaft mehr geschadet als das Verhalten der Herren Wulff und zu
Guttenberg zusammen. Denn es gibt leider manchen Bürgern eine
Bestätigung für ihr uraltes Vorurteil, dass die Wirtschaft mit der
Politik machen kann, was sie will.
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