Die elektronische Spionage gegen deutsche
Staatseinrichtungen nimmt zu. Nach Informationen der WAZ-Mediengruppe
(Montagausgabe) hat die Spionageabwehr von Januar bis September
diesen Jahres 1600 Angriffe auf PC und Großrechner von
Bundesministerien und anderen Behörden festgestellt. Das sind fast
doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum 2009. Damals wurden 900
Attacken erkannt. Die Angreifer versuchen an interne politische,
militärische und wirtschaftliche Daten zu gelangen. Hinter den
Angriffen steckten zum größten Teil staatliche Stellen in China,
sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Verfassungsschutz der WAZ.
Die Behörde beobachtet diese Entwicklung bereits seit 2005. Sie
glaubt an eine „hohe Dunkelziffer“. Chinas Spionageattacken, deren
Technik verfeinert wird, erfolgen per E-Mail. Werden Anhänge
geöffnet, installiert sich das Spionageprogramm im deutschen Rechner
und baut eine Verbindung nach China auf, um die abgefischten Daten zu
übermitteln. Der jüngste Verfassungsschutzbericht räumt indirekt
Erfolge der Angreifer ein: „Der Gewinn für die chinesische Seite
scheint zu überwiegen“.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de