Anders als beim Super-Computervirus „Stuxnet“ vor
einem Jahr sind deutsche Unternehmen und Behörden bisher nicht Opfer
der Schadsoftware „Flame“ geworden, die zahlreiche Rechner vor allem
im Nahen Osten infiziert hat. Auch gibt es aus Deutschland keine
Schadensmeldungen. „Dem Bundesamt für Sicherheit in der
Informationstechnik liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, die auf
eine Betroffenheit von Einrichtungen in Deutschland hindeuten
würden“, sagte ein Sprecher des Amtes in einem Gespräch mit den
Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Die Software
stelle auch keine Bedrohung für private Anwender dar. „Stuxnet“ hatte
dagegen vierzehn, meist mittelständische, deutsche Unternehmen
getroffen, war aber vor allem gegen das iranische Atomprogramm
gerichtet, das auf diese Weise stark verzögert wurde.
„Ein Vergleich mit Stuxnet hinkt, da es sich beim Flame um eine
Spionagesoftware handelt, während Stuxnet auf Sabotage ausgerichtet
war“, sagte der Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der
Informationstechnik. Der neue Virus, dessen Urheber unbekannt ist und
der nach vorliegenden Berichten abhören kann und Daten kopiert, sei
darauf ausgerichtet, „Spionage zu betreiben und so viel Informationen
wie möglich bei den Betroffenen abzugreifen“. Ein Schutz sei nur sehr
schwer zu organisieren, da „Flame“ mit einem Selbstschutz
ausgestattet sei: „Die Software ist so programmiert, dass eine
Entdeckung, Auswertung und Analyse erheblich erschwert wird“.
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