Nun debattieren sie wieder, die Mächtigen aus
Wirtschaft und Politik. Zum vierten Mal in Folge auch über die Krise
des Kapitalismus. Die Kanzlerin darf auf dem Weltwirtschaftsgipfel
die Eröffnungsrede halten, was in Ordnung geht, da das Modell Germany
vielen als Vorbild gilt. Zu Recht. Die soziale Marktwirtschaft hat
ihre Kraft auf den Boden gebracht. Deutschland ist gut aus der Krise
gekommen, weil das Kurzarbeitergeld eine Million Menschen in Arbeit
gehalten hat; eine kluge Lastenverteilung zwischen Wirtschaft und
Staat. Deutschland hat anders als Großbritannien eine solide
industrielle Basis. Das Finanzwesen wird nicht dominiert von wenigen
großen Investmentbanken, sondern einer mittelständischen Struktur aus
Sparkassen und Volksbanken. Die Sozialpartnerschaft, in der
Gewerkschaften und Arbeitgeber Tarifverträge aushandeln, hat sich im
Abschwung bewährt. Das alles ist über Jahrzehnte gewachsen, unterlag
Reformen – und ist heute zu verteidigen. Deutschland als Zahlmeister
für Schulden anderer – das untergräbt Eigenverantwortung und damit
das Prinzip der sozialen Marktwirtschaft.
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