Schulabgänger mit Migrationshintergrund haben es bei
der Suche nach einem Ausbildungsplatz besonders schwer. Nur rund 15 
Prozent aller 450000 Ausbildungsbetriebe in Deutschland bilden 
Jugendliche mit Migrationshintergrund aus. Mit diesem Ergebnis sorgte
im Januar eine Studie der Bertelsmann-Stiftung bundesweit für 
Aufsehen. Brisant: Fast 60 Prozent der damals befragten Betriebe 
hatten überhaupt noch nie einem Jugendlichen mit 
Migrationshintergrund einen Ausbildungsplatz gegeben. Das nennt man 
wohl Ignoranz. Dass die Not groß ist, liegt jedoch nicht allein am 
Handwerk selbst. Die Bildungslandschaft unterliegt seit Jahren einem 
tiefgreifenden Wandel. Die Hälfte aller Schulabgänger strebt heute an
die Hochschulen. Ob die fortschreitende Akademisierung individuell 
und auch volkswirtschaftlich immer der richtige Weg ist, sei einmal 
dahingestellt. Sicher ist jedoch: Die – politisch so gewollte – 
Aufwertung des Studiums führt auch zur Abwertung der betrieblichen 
Ausbildung. Damit aber kann niemand zufrieden sein.
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