WAZ: Die Jugend ist online. Kommentar von Christopher Onkelbach

Zuerst die gute Nachricht: Familie, Freunde und
Schule sind für Jugendliche wichtiger als das Internet. Was viele
Erwachsene aber noch immer nicht recht verstehen können: Für Kinder
und Jugendliche ist der Umgang mit dem Internet so selbstverständlich
geworden wie für die ältere Generation das Telefon. Es gehört heute
zu den Kulturtechniken wie Lesen und Schreiben. Auch in Schulen ist
es mittlerweile unverzichtbar: Googelt mal die Kriterien für
Entwicklungsländer, lautet etwa eine Hausaufgabe im Fach Erdkunde der
achten Klasse.

Wenn das weltweite Netz so tief in das Leben der Jugend
eingedrungen ist, ist es dringend geboten, ihr den Umgang damit
beizubringen, Nutzen und Risiken deutlich zu machen. Hier hapert es.
Schüler kennen sich nach der Forsa-Umfrage besser mit dem Netz aus
als Lehrer und Eltern. Pädagogen müssen sich daher auf dem Laufenden
halten, Eltern sollten sich dafür interessieren, was ihre Kinder im
Netz treiben, sollten vor Gefahren warnen können. Denn nun folgt die
schlechte Nachricht: Jedes sechste Mädchen (16 Prozent) wurde online
schon einmal sexuell belästigt, jeder dritte Jugendliche hat
Beleidigungen oder Betrug erlebt.

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