Singapur hat eine der niedrigsten Kriminalitätsraten
der Welt. Die Regierung führt das auch auf die drakonischen Strafen
zurück – lange Haftstrafen, Geldbußen, Stockschläge, Hinrichtungen.
Vieles steht unter Strafe, was anderswo alltäglich ist. Verkauf
von Kaugummis zum Beispiel. Die gibt es in dem Stadtstaat, der
größten Wert auf Sauberkeit und Ordnung legt, nur in verschlossenen
Glasvitrinen der Apotheken. Wer also meint, in einem solchen Land
Züge durch Graffiti „künstlerisch aufwerten“ zu wollen, der muss
wissen, was er tut.
Die Prügelstrafe in Singapur ist ein Relikt aus der Kolonialzeit
und wird von der Bevölkerung nicht in Frage gestellt. Gutheißen kann
man sie deshalb nicht. Die körperliche Unversehrtheit eines jeden
Menschen ist ein hohes Gut. Und der Schritt vom Stockschlag auf den
nackten Po zur öffentlichen Auspeitschung bis zum Tod wie in
Saudi-Arabien ist nur ein ganz kleiner.
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