Es glich einem Ritual. Kurz vor dem Jahreswechsel
verschickten die Stromversorger Briefe an ihre Kunden – mit der
freundlichen, aber ebenso bestimmten Bitte, man möge doch künftig
etwas mehr Geld für den zur Verfügung gestellten Strom überweisen.
Einen Grund gab es immer: Mal waren es gestiegene Herstellungskosten,
mal staatliche Steuern oder sonstige Abgaben. So weit, so schlecht.
Diesmal fallen die Schreiben der Unternehmen anders aus.
Strompreissenkungen? Ja, tatsächlich. Es gibt sie wirklich. Auch wenn
die Einsparungen denkbar klein ausfallen, ist allein schon die
Trendwende bemerkenswert. Manche Verbraucher könnte die Post vom
Versorger auch daran erinnern, dass viel mehr drin ist, wenn man
nicht die Mühe scheut, aufmerksam die Preise der Anbieter zu
vergleichen und am Ende konsequent zu handeln. Viele Kunden, die noch
über einen meist vergleichsweise teuren Grundversorgungstarif
verfügen, hätten leichtes Spiel. Kein Wunder, dass etliche
Stromversorger noch abwarten, ob sie ebenfalls die Preise senken
müssen. Es hängt auch davon ab, wie viel Druck die Verbraucher durch
ihre unbestrittene Marktmacht ausüben.
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