Eigentlich müssten die Städte des Ruhrgebiets
jubeln, dass ihre Gewerbeflächen so heiß begehrt sind. Der Mangel
spricht im Prinzip für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts.
Eine hohe Nachfrage bei knappem Angebot treibt gewöhnlich die Preise
in Höhe. Doch darum geht es in dieser angespannten Lage gar nicht.
Kommunen können ansässige Unternehmen nicht mehr halten, weil
Expansionsmöglichkeiten fehlen. Und neue müssen sie abweisen, weil
kein Platz da ist.
Dabei fehlt es der Region nicht an Brachen, die etwa die
Montanindustrie hinterlässt und künftig auch die Stromerzeuger, wenn
sie ihre Kohlekraftwerke abschalten müssen. Es ist schlichtweg
kostspielig, diese Flächen von Altlasten zu befreien, an das
Straßennetz anzuschließen und sie somit hübsch für ansiedlungswillige
Firmen zu machen.
Wenn die Verursacher von Bodenverunreinigungen schon nicht zur
Verantwortung gezogen werden können, muss Politik in Vorleistung
treten und die Ertüchtigung der Flächen finanziell fördern. Am Ende
dürften sich diese Subventionen eher rechnen als die Finanzierung von
Arbeitslosigkeit und Löcher im Steuersäckel, die abwandernde Firmen
hinterlassen.
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