Griechenland steht möglicherweise vor der Pleite,
skeptische Blicke richten sich auch nach Irland und Portugal. Überall
sind die Schulden viel zu hoch. Und weil dies alle Mitgliedsstaaten
der Euro-Zone trifft, prügeln viele Auguren auch auf den Euro ein:
Schuldenkrise in Euroland wird mit Euro-Krise gleichgesetzt. Dabei
hat beides wenig miteinander zu tun. In Europa erleben wir keine
Krise der Währung, sondern der Staatsfinanzen. Bester Beleg: Der Euro
ist stabil, hält sich seit Wochen über der Marke von 1,40 Dollar. Und
der Euro sorgt für Stabilität bei den Preisen, sie sind allen
Unkenrufen zum Trotz so stabil wie noch nie seit dem Zweiten
Weltkrieg – auch in Deutschland: Seit Einführung des Euro liegt die
jährliche Inflationsrate mit 1,5 Prozent deutlich niedriger als zu
DM-Zeiten. All dies sollte nicht vergessen werden, wenn der Euro
dieser Tage gern als gescheitert bezeichnet wird. Er ist es nicht.
Gescheitert ist die Politik der Ausreden und des Zuschauens, als der
Stabilitätspakt ein ums andere Mal gerissen wurde. Bei Griechenland
hat Europa besonders beharrlich weggeschaut. Damit muss nun Schluss
sein.
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