Der Benzinbericht der obersten Wettbewerbshüter
zeigt vor allem eines: Die Mineralölkonzerne quetschen die Autofahrer
aus, so gut es geht. Dabei bewegen sie sich auch noch auf völlig
legalem Terrain. Moderne Technik ermöglicht den großen Fünf die
ständige flächendeckende Kontrolle der Preise. Verbotene Absprachen
sind gar nicht nötig. Man passt sich einfach immer dem Vorreiter an,
wenn der die Preise erhöht. Von Wettbewerb kann da keine Rede sein,
auch wenn die Konzerne das Gegenteil beteuern. So offensichtlich der
Missstand ist, so schwierig ist es, dagegen vorzugehen. Denn die
Ölmultis haben ihre Finger von der Förderung über die Raffinerien bis
hin zum Verkauf an der Tankstelle im Spiel. Es gibt viele
Stellschrauben, mit denen unliebsame Konkurrenten ferngehalten werden
können. Völlig machtlos ist die Politik aber auch nicht. Wie in
Österreich oder Australien könnte man Shell, Aral & Co verpflichten,
höchstens einmal täglich die Preise anzuheben. Auch sollte Berlin die
gesetzliche Grundlage für einen Zwangsverkauf von Tankstellen legen.
Im Sinne des Wettbewerbs. Und damit des Kunden.
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