WAZ: Ein Debakel für die Sparkasse – Kommentar von Ulf Meinke

Eine Kreditaffäre erschüttert die Stadtsparkasse
Oberhausen. Der Schaden wird auf rund 20 Millionen Euro geschätzt –
eine gewaltige Summe, insbesondere in einer so finanzschwachen Stadt
des Ruhrgebiets. Dass der zuständige Sparkassenchef seinen Posten
räumen muss, ist eine logische Konsequenz aus dem Debakel.
Abgeschlossen ist der Fall damit noch lange nicht. Weitere
Vorstandsmitglieder stehen in der Kritik. Schadenersatzforderungen
sind im Gespräch. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Auch ein
Nachfolger für den Chef ist noch nicht gefunden. Offene Fragen
bleiben: Warum ist erst so spät aufgefallen, auf welche Pleitefirma
sich die Oberhausener Sparkasse einlässt? Wie konnten die
Kontrollmechanismen derart versagen? Die Vorgänge müssen jedenfalls
schonungslos aufgeklärt werden. Auch der Verwaltungsrat, das
Aufsichtsgremium der Sparkasse, darf nicht einfach zur Tagesordnung
übergehen. Bessere Kontrollen und mehr Transparenz müssen her. Kunden
und Beschäftigte der Sparkasse sind verunsichert. Wieder einmal zeigt
sich: Vertrauen wird schnell zerstört, lässt sich aber nur mühsam
wieder aufbauen.

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