Für den ADAC wird es jetzt ganz eng. Über
Tricksereien bei der Wahl des Lieblingsautos und Hubschrauber-Flüge
des Präsidiums mögen sich die 19 Millionen Mitglieder geärgert haben.
Jetzt steht aber auch der bislang tadellose Ruf des Pannendienstes
auf dem Spiel, für dessen Leistungen die Autofahrer überhaupt in den
Club eintreten. Wenn es stimmt, dass der ADAC bei 165000 verkauften
Batterien im Jahr 2012 überhöhte Preise nahm und Autofahrern zuweilen
einen unnötigen Austausch aufschwatzte, dürfte das Ansehen des
größten Automobilclubs in Europa endgültig ruiniert sein. Das riecht
nach Abzocke eines Vereins, der für sich in Anspruch nimmt, Anwalt
der Autofahrer zu sein. Präsident Peter Meyer steht vor einem
einzigen Scherbenhaufen. Es geht längst nicht mehr nur um
Schummeleien bei einer Wahl. Sollte der ADAC am Ende ein
„Lieblingsauto“ gekürt haben, das gar nicht die Mehrheit hatte, und
sollten die Autofahrer bei Batterie-Pannen getäuscht worden sein,
bekommen die Skandale eine neue Dimension, die die Existenz des ADAC
bedrohen könnte. Ein Desaster.
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