WAZ: Ein Doppelpass an die Börse. Kommentar von Thomas Wels

Nun ist–s geschafft, die Evonik-Aktie fliegt. Und
das ist mehr als schnöder Finanzmarkt-Kapitalismus. Mit dem
gelungenen Schritt aufs Börsenparkett wird ein weltweit einmaliges
Modell geadelt: Der Umbau eines subventionierten Steinkohlekonzerns
zu einem führenden Spezialchemieunternehmen bei gleichzeitiger
Absicherung der Ewigkeitskosten des Bergbaus. Ein sozialverträgliches
Ende der jahrzehntelangen Förderung von Steinkohle im Revier 2018,
die Entlastung der Steuerzahler von den enormen Kosten des ewigen
Abpumpens von Grubenwasser und eine Perspektive für Arbeitsplätze im
Ruhrgebiet samt einer hübschen Konzernzentrale mit Aussicht aufs
Oberhaus der deutschen Wirtschaft, den Deutschen Aktienindex Dax –
das Revier steht nicht nur für Spitzenfußball, sondern auch für ein
Spitzenmodell in Sachen Strukturwandel: Erneuerung ohne die Wurzeln
zu kappen. Erfunden hat das Modell Werner Müller, heute Chef der
RAG-Stiftung, der Eigentümerin von Evonik und RAG. Den Umbau
umgesetzt hat Evonik-Chef Klaus Engel. Der gelungene Doppelpass an
die Börse passt in die Zeit.

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