Schön, dass es in Zeiten von Finanz-Alchimisten und
virtueller Ökonomie noch ehrliche Abschiede für ehrliche Arbeit gibt.
Ekkehard Schulz hat als Stahlmann viel mitgemacht und er ist dabei
aufrichtig geblieben. Das – und den erreichten Wertzuwachs – haben
ihm die Eigentümer von Thyssen-Krupp gestern bei seinem Abschied vom
Vorstandsvorsitz mit stehendem Applaus gedankt. Viel ist nun zu lesen
über sehr große Fußstapfen. Heinrich Hiesinger wird damit gerechnet
haben. Hiesinger hat allerdings auch sehr große Aufgaben vor sich. Er
muss den Technologieteil von Thyssen-Krupp wieder in die Waage zum
Stahl bringen. Und das unter erschwerten Bedingungen. Die hohe
Verschuldung zwingt ihn dazu, Konzernteile zu verkaufen – in Rede
steht das eine oder andere Autozuliefergeschäft -, um anderes
zuzukaufen. Gleichzeitig muss er Schulden abbauen und dazu die
Gewinne über die acht Geschäftsfelder steigern. Und schließlich holt
man einen von Außen auch deshalb, um hierarchisch verwachsene
Bürokratien aufzubrechen. Es gibt also allerhand zu tun, wünschen wir
ihm eine glückliche Hand hier im Revier.
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