Ist der Radschnellweg etwa wieder so ein
Wunschmärchen, das die Fantasie beflügelt, uns eine Weile bei Laune
hält und dann in einem Archiv voller Aktenordner mit unverwirklichten
Vorschlägen endet? Es wäre mehr als bitter. Denn dieser Radschnellweg
kann ein kleiner Meilenstein fürs Ruhrgebiet werden. Wäre es nicht
wunderbar, ein Projekt zu verwirklichen, um das man uns beneidet und
das Modellcharakter für Deutschland hätte?
Aber es geht ja beileibe nicht zuerst um den Imageschub für eine
Region, die immer noch unter zu vielen schlechten Nachrichten leidet.
Diese 101 Kilometer lange Piste bedeutet zum Beispiel: viel mehr
Radfahrten – für Berufspendler, Studenten und Touristen gleichermaßen
ein Gewinn, weniger Autos und weniger Staus auf der A 40 – für
Umwelt und Autofahrer ein Segen.
Zu teuer? Unsinn! Die Bochumer Autobahn-Querspange frisst 14
Millionen Euro pro Kilometer, der Radschnellweg kommt laut Studie mit
1,8 Millionen aus. Das ist billig.
Trotzdem wird, wie immer, ums Geld sicher noch gestritten. Aber
das Land muss an dieser Idee ein großes Interesse haben. Und
Kleinstaaterei darf ein solches Leuchtturmprojekt nicht kaputt
machen.
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