Es ist ein bemerkenswerter Pakt, den Klaus
Wiesehügel mit dem spanischen ACS-Konzern geschlossen hat. Ohne den
Betriebsrat des betroffenen Unternehmens einzubinden, handelte der
Gewerkschaftschef eine Vereinbarung über „die zukünftige
Zusammenarbeit bei Hochtief“ aus. Schon vor Wochen ließ Wiesehügel
eine überraschende Nähe zu ACS erkennen. Als sich Management und
Betriebsrat noch tapfer gegen eine feindliche Übernahme wehrten, sah
der Gewerkschaftschef bereits „die Würfel gefallen“ – zugunsten von
ACS, versteht sich.
Dass Betriebsratschef Siegfried Müller nun von seiner Gewerkschaft
überrumpelt wird, spricht nicht gerade für eine gute Zusammenarbeit
im Arbeitnehmerlager. Eine derart offensichtliche Uneinigkeit spielt
ACS geradezu in die Hände.
Was eine Vereinbarung mit einer Laufzeit bis Ende 2013 wirklich
wert ist, steht noch auf einem anderen Blatt. Auch die Zusagen von
ACS zur Jobsicherung sind dürftig. Wiesehügel wäre jedenfalls gut
beraten gewesen, erst dann weitreichende Vereinbarungen zu treffen,
wenn das Ringen um Hochtief tatsächlich entschieden ist.
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