WAZ: Ein Verdienst der Großen Koalition – Kommentar von Stefan Schulte

Am Ende als Rechthaber dazustehen, ist nicht in
jedem Fall angenehm. Im Fall der Commerzbank darf sich die Politik,
genauer: die damalige Große Koalition, aber gern auf die Schulter
klopfen. Sie hat die Bank vor einem Kollaps gerettet, der weit
größere Schäden angerichtet hätte als die investierten 16
Steuermilliarden. Sie hat sich dennoch nicht als besserer Banker
aufgespielt, sondern die Sanierung der Bank konstruktiv begleitet.
Nun, zwei Jahre später, erhält der Staat, erhält der Steuerzahler
sein Geld zurück – plus Zinsen. Deshalb darf ruhig noch mal erinnert
werden an die seinerzeitige Fundamentalkritik. Der Satz: „Für die
Rettung Banken sind die Milliarden da, aber nicht für dies und nicht
für jenes“ fiel in jeder Talkshow. Ausgerechnet die Linke ließ sich
genüsslich über die Verstaatlichung einer Bank aus. Heute lässt sich
mit einiger Gewissheit sagen: Die Commerzbank-Rettung war alles
andere als Geldverschwendung. Sie hat im Gegenteil dem Bürger Kosten
erspart und am Ende sogar einen kleinen Gewinn eingebracht.
Steinbrück und Merkel haben im Rückblick vieles sehr richtig gemacht.

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