Klugheit schadet auf dem Weg zum Traum-Abi sicher
nicht. Aber wenn ein Schüler die 1,0-Note schaffen will, braucht er
vor allem Durchhaltevermögen – nicht nur in Mathe, Deutsch und
Englisch, sondern auch in den Talentfächern Sport oder Musik. Dass
nur ein bis zwei Prozent der Schüler dieses Ziel erreichen, zeigt,
was für eine besondere Leistung ein Einser-Abi ist. Wenn mehr Schüler
zur Spitze gehören und weniger auf der Strecke bleiben, dann ist das
eine gute Nachricht. Denn alles andere wäre angesichts der
erheblichen Anstrengungen (mehr Lehrer, Förderunterricht, neue
Methoden) verheerend. Eines haben diese Aktionen in Kombination mit
Turboabi und knappen Studienplätzen offenbar gebracht: Auf dem Weg
zum Abitur sind Schüler motiviert wie nie. Sie haben gelernt, zu
lernen. Für das straffe Bachelor/Master-Studium und für den Job ist
das sicher nicht die schlechteste Voraussetzung. Die Bemerkung aus
der NRW-CDU, viele gute Noten entwerteten das Abitur, beleidigt die
fleißigen Schüler. Denn sie haben angesichts der
Chaos-Bildungspolitik der letzten zehn Jahre, für die auch die CDU
verantwortlich war, nur ein dickes Lob verdient.
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