Johannes Remmel und Ilse Aigner haben sich beim
Thema Antibiotika-Einsatz in der Tierzucht so richtig ineinander
verbissen. Der Ton ist deutlich schärfer geworden. Remmel (Grüne)
kritisierte Aigner scharf, Aigner (CSU) konterte mit spitzer Zunge.
So geht Politik. Es mag widersprüchlich klingen: Remmel und Aigner
haben beide recht. Das Land NRW kann, wie Aigner ätzt, die
Dokumentation von Antibiotika-Behandlungen längst einsehen, rein
rechtlich. Aber: Das Verfahren ist umständlich und lebensfern.
Deshalb fordert Remmel diese Datenbank, die schon beim ersten
Mausklick Aussagen über den Einsatz von Antibiotika machen kann.
Züchter-Verbände und Landwirte haben sich gestern einmal mehr dazu
bereit erklärt, dabei helfen zu wollen, den Einsatz von Medikamenten
in der Hähnchenmast herunterzufahren. Warum also wehren sie sich
gegen dieses Informationssystem? Warum pochen sie auf eine
Selbstverpflichtung, die immer schwammig ist? Bereits erstellte
Dokumente in eine Datenbank einzupflegen, mag lästig sein. Wer sich
aber derart wehrt, macht sich verdächtig, etwas verbergen zu wollen.
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