Ein Neustart der Energiewende dank einer
grundlegenden Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes – so schön
kann die Welt mit Berliner Brille aussehen. Grundlegend ist an der
Reform nichts. Sie ist der Versuch, an einigen Ecken den Wildwuchs
zurückzuschneiden. Was bleibt, ist eine 24 Milliarden Euro schwere
Umverteilungsmaschine, die am laufenden Band Widersprüchlichkeiten
ausspuckt und ungelöste Probleme produziert.
Schön, dass wir schon 24 Prozent der Stromerzeugung aus
Erneuerbaren beziehen; unschön, dass auf Jahrzehnte hinaus
Schattenkraftwerke auf Basis von Kohle oder Gas bestehen müssen für
den Fall, dass die Sonne nicht scheint und der Wind nicht bläst.
Prima, wenn Norddeutschland zu bestimmten Zeiten jede Menge
Windenergie erzeugt; schade, dass davon in Ermangelung der Leitungen
nichts ankommt in Bayern. Toll, dass dank der Zuwächse der
Erneuerbaren der Börsenpreis sinkt; ärgerlich, wenn die Rechnung für
die Verbraucher steigt, weil die die Differenz zum Garantiepreis der
Erneuerbaren zahlen.
Wenigstens ist das EEG gut fürs Klima? Eine Illusion auf der Insel
D-Land, weil in Europa der Kohlendioxidausstoß gedeckelt ist. Was wir
an CO2 sparen, verbrauchen andere.
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