Die Barmer streicht Tausende Stellen, macht jede
zweite Filiale dicht – und verspricht eine noch bessere Beratung. Mit
einer solch kreisrunden Quadratur kaschieren Manager gern ihre
Kürzungsprogramme. Mehr Qualität durch weniger Mitarbeiter – das ist
auch für die Beschäftigten schwer verdaulich. Doch bei allem Ärger –
selbst das halbierte Filialnetz der Barmer wird noch größer sein als
das der großen Konkurrentin TK. Mit der kämpft die Barmer GEK um die
Marktführerschaft in Deutschland. Insofern ist es nachvollziehbar,
sich an den deutlich geringeren Verwaltungskosten der TK zu
orientieren.
Die Barmer hat wie viele andere Kassen Angst davor, im Rennen um
den niedrigsten Beitragssatz, das 2015 neu gestartet wird, hinten zu
liegen. Dahinter steckt die Sorge, massenhaft Mitglieder zu
verlieren, wenn die Konkurrenz günstiger ist. Allerdings haben die
vergangenen Jahre gezeigt, dass ein zusätzlich erhobener Euro-Betrag
deutlich abschreckender ist als ein paar Zehntelprozente auf dem
Lohnzettel. Warum auch immer. Und die Barmer sollte nicht
unterschätzen, dass es gerade älteren Menschen mitunter wichtiger
ist, gut beraten und behandelt zu werden. Womöglich verprellt sie mit
ihrer Rosskur mehr Mitglieder als durch höhere Beiträge.
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