WAZ: Eitle Wichtigtuerei. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Ein Papstbesuch in Rom. Ein Essen mit dem
Botschafter. Ein Treffen mit dem italienischen Amtskollegen. Und noch
ein Vortrag wieder in der Heimat: Respekt, Frau Ministerin Schavan.
Das ist ein voller Terminkalender für drei Tage. Den muss man erst
mal bewältigen können.

Die Bildungsministerin von der CDU hat weder Kosten noch Mühen
gescheut, dieses Mammut-Programm abzuspulen.

Es ist ihre Angelegenheit, was sie ihrem Körper zumutet und was
nicht. Bei den Kosten sieht das anders aus. Es ist nicht ihr
Privatvermögen, das sie für die Reise zu einem Essen und einen
Gedankenaustausch in Rom auf den Kopf haut, sondern das Geld aller
Steuerzahler. Zumal es sich um eine stark frequentierte Strecke
handelt: Zwischen Berlin und Rom fliegen die Linien ihre Maschinen
ständig hin und her, auch mit der bequemen 1. Klasse, die einem
Minister, einer Ministerin ja durchaus zusteht.

Es muss schon eine ordentliche Portion Eitelkeit und Wichtigtuerei
im Spiel sein, wenn eine Bildungsministerin nicht in der Lage ist,
angesichts unverhältnismäßig hoher Kosten ein paar mehr oder weniger
wichtige Termine auf den Prüfstand zu stellen.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

Weitere Informationen unter:
http://