WAZ: Endlich geht es um die Qualität – Kommentar von Birgitta Stauber-Klein

Zwar ist es noch lange nicht selbstverständlich, den
Platz in der Wunsch-Kita zu bekommen. Doch liegt NRW beim Wettlauf um
den schnellsten U-3-Ausbau nicht mehr völlig abgeschlagen. Das führt
endlich zu einem etwas beruhigteren Blick auf die Lage, der auch mal
den Einwand erlaubt: „Und was ist mit der Qualität?“

Erzieherinnen verdienen nicht gut genug für die lange Ausbildung
von vier Jahren. Längst ist es ein Mangelberuf, gleichzeitig steigen
die Ansprüche bei der frühkindlichen Bildung. Es geht um
Chancengleichheit, um Teilhabe aller Kinder. Wenn das Elternhaus
versagt, sollen Erzieherinnen die Kinder fit machen für Schule und
Ausbildung.

So ist es eine enorme Aufgabe, die in den Kitas geleistet werden
soll. Leider läuft es selten optimal – so wird heftig improvisiert,
wenn es darum geht, mit Containern und Hilfskräften den
Rechtsanspruch auf den Krippenplatz zu erfüllen.

Dennoch: Nachdem es jahrelang nur um Masse beim Kita-Ausbau ging,
steckt endlich die Landesregierung Geld in die Qualität. Das allein
ist die gute Nachricht – auch wenn Experten rügen, die angekündigten
Millionen seien bei weitem nicht genug, um auch nur den Standard zu
halten.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Weitere Informationen unter:
http://