Schweinezyklus nennen Wirtschaftswissenschaftler das
Auf und Ab in einer Branche. Die Stahlindustrie bekommt den Übergang
vom Boom zur Talfahrt traditionell stark zu spüren. Zu diesem
Marktmechanismus kommen immer mehr politisch motivierte Faktoren, die
deutschen Stahlkochern im internationalen Wettbewerb zusetzen. Die
deutschen Hersteller müssen sich also nicht nur gegen die wachsende
Macht in Asien und Protektionismus stemmen. EU und Bundesregierung
machen Thyssen-Krupp, Salzgitter & Co. mit Emissionsrechten und den
Kosten der Energiewende das Leben zusätzlich schwer. Mitten in der
Debatte über die Frage, ob es gerecht ist, eine steigende Anzahl von
Betrieben von der EEG-Umlage zu befreien, legt die
Wirtschaftsvereinigung Stahl Zahlen vor, die erhitzte Gemüter
beruhigen sollten. Danach zahlt die Stahlindustrie ab 2013 immerhin
260 Millionen Euro Umlage für erneuerbare Energien. Würde die
Entlastung komplett wegfallen, was niemand ernsthaft fordert, betrüge
die EEG-Umlage exorbitante 1,35 Milliarden Euro. Wenn Politik nun
über die Reform dieser EEG-Umlage diskutiert, geht es also auch um
nichts Geringeres als die Wettbewerbsfähigkeit einer
Schlüsselindustrie – dem Stahl.
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