WAZ: Erinnerungen an die Jahrhundertflut – Kommentar von Frank Preuß

Passau versinkt im Wasser, in Dresden nähert sich
der Pegel dem Wert der Jahrhundertflut vor elf Jahren, in Leipzig
schließen die Schulen: Das Hochwasser im Süden und Osten des Landes
erreicht katastrophale Ausmaße, und die Bilder vom verzweifelten
Kampf der Menschen, die uns im trockenen Ruhrgebiet erreichen,
erinnern fatal an die Bilder des Jahres 2002. Existenzen werden von
jetzt auf gleich vernichtet, Schicksale besiegelt, Milliardenschäden
türmen sich auf. Und ein Ende des Dramas ist erst einmal nicht
abzusehen. Natürlich werden nun wieder die Phrasen von der
machtvollen Natur gedroschen, die dem Menschen die Grenzen aufzeigt
und ihn in die Knie zwingt. Das ist in diesem Fall allerdings zu
billig. Auch wenn der Dauerregen wie immer der Auslöser ist, sind es
die Menschen, die immer mehr Flächen bebauen und versiegeln und den
natürlichen Abfluss der Wassermassen zuweilen unmöglich machen.
Immerhin, man wagt das Positive angesichts der Schreckensnachrichten
kaum herauszuheben, fruchten an vielen Stellen die Millionen, die
seit 2002 in den Hochwasserschutz gepumpt wurden. Sonst sähe es noch
schlimmer aus.

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