Es war die Politik in Deutschland und Europa, die
die Einführung von E10 beschlossen hat. Sie soll dazu führen, die
Klimaschutzziele zu erreichen und hilft auch der Automobilindustrie.
Ohne E10 müsste sich diese beim Spritsparen mehr anstrengen. Die
Mineralölwirtschaft hingegen hat nicht um E10 gebettelt.
Dass Politik, Hersteller und Mineralölkonzerne nun aufeinander
einprügeln, weil der Verbraucher den so genannten Öko-Sprit nicht
tanken will, macht keinen Sinn. Die Attacken führen mitnichten dazu,
die vom Bund beschlossenen Ziele zu erreichen.
Der deutsche Autofahrer ist sensibel. Er liebt sein Auto, tankt
lieber einen teureren Kraftstoff statt Schäden zu riskieren. Er lässt
sich nicht zwingen und zeigt damit, was schief gelaufen ist: Die
Politik, aber auch die Automobilindustrie haben den Verbraucher
schlicht im Ungewissen gelassen. Es fehlt eine überzeugende
Erklärung, dass der neu gemischte Sprit im Großen und Ganzen in
Ordnung ist.
Wollen die Beteiligten ein Scheitern von E10 verhindern, braucht
es keine Vorwürfe, sondern einen gemeinsamen Kraftakt.
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