Zumindest die Anwälte reiben sich die Hände: Sie
haben in den letzten zehn Jahren an den Streitereien zwischen
Deutscher Bank und der Kirch-Familie schon Millionen verdient. Und
sie werden weiter Geld scheffeln, nachdem der Bank-Vorstand den
812-Millionen-Euro-Vergleich mit den Erben des Ex-Medienunternehmers
Leo Kirch abgelehnt hat. Sollte man sich nicht doch noch
außergerichtlich verständigen, werden die Prozesse noch Jahre
weitergehen. Gleichwohl wollte Bankchef Josef Ackermann offenbar
reinen Tisch machen. Aber so einfach ist das nicht. Auf der einen
Seite hätte die Bank mit einem Vergleich die Prozessflut stoppen
können, sich aber auf der anderen Seite neue Risiken aufgehalst: Sie
hätte Schadensersatz gegen Breuer prüfen oder erstreiten müssen. Und
es hätte etliche Schadensersatz-Klagen von Aktionären gegeben.
Schließlich hätte ein Vergleich Gewinn und Dividende der Bank
gedrückt. 812 Millionen Euro sind auch für die Deutsche Bank ein
dicker Batzen. So gesehen, weil sie die Vorwürfe von Kirch für
haltlos hält, bleibt dem Institut nur eine Option: Der Gang durch
alle Instanzen.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://