WAZ: Es gibt zu viele Flughäfen – Kommentar von Frank Preuß

Aus angemessener Höhe kann man die Landebahnen in
Dortmund, Münster und Paderborn womöglich gleichzeitig sehen. Und,
ein Stückchen weiter, erblicken wir in Kürze auch die Piste in
Kassel, dieser pulsierenden Me-tropole, deren Bürger und Honoratioren
sich ein Leben ohne Flughafen offenbar nicht mehr vorstellen mochten.
Drum wird gerade das nächste Subventionsgrab ausgehoben. Wie viele
Startbahnen sollen die Steuerzahler mit ihren Millionen noch
pflastern? Mit dem immer wiederkehrenden Argument, Flughäfen seien
wichtige Standortfaktoren, kann man nicht jedes
betriebswirtschaftliche Fiasko schönreden. Geschäftsmodelle wie
Weeze, bei denen sich ein Airport mehr oder weniger an einen einzigen
Anbieter klammert, sind so fragwürdig wie Dortmund, dessen
Einzugsgebiet auch mit Blick auf die Konkurrenz zu klein ist und
dessen Lage sich noch verschlechtern dürfte. Wie lange sollen und
dürfen die Stadtwerke und damit die Stromkunden den Flughafen noch
mit jährlich zweistelligen Millionensummen am Leben erhalten? Der
Flughafen des Ruhrgebiets heißt Düsseldorf. Das war so, das wird so
bleiben.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Weitere Informationen unter:
http://