Sarrazin und andere hätten ein ideologisches Klima
vorbereitet in dem Taten von Extremisten wie Anders Behring Breivik
möglich wurden, meinen Extremismusexperten. Der
Rechtsextremismusforscher Prof. Klaus Ahlheim sagte der WAZ, Sarrazin
habe das rasstistische Denken in den öffentlichen Diskurs
eingespeist, fremdenfeindlichen Vorurteilen und tief sitzenden
Ressentiments eine „seriöse“ Stimme gegeben. Sarrazin eine indirekte
Mitschuld an den Massenmorden in Norwegen zu geben, gehe allerdings
deutlich zu weit. „Aber natürlich haben Sarrazin und andere ein Klima
vorbereitet, das dem Äußersten günstig ist“, sagte Ahlheim den
Zeitungen der Essener WAZ-Mediengruppe.
Ähnlich sieht es Prof. Wolfgang Benz, ehemaliger Leiter des
Zentrums für Antisemitismusforschung in Berlin. „Der Sumpf ist nicht
unbedingt Schuld an den Blüten, die auf ihm gedeihen. Aber ohne den
Sumpf gäbe es diese Blüten nicht“, sagte Benz den WAZ-Titeln. In
weniger extremer Form sei Breiviks Gedankengut längst in der
bürgerlichen Mitte angekommen. „Das beweist der Erfolg von Sarrazins
Buch.“
Ausgelöst hatte die neue „Nährboden-Debatte“ SPD-Chef Sigmar
Gabriel mit seiner Äußerung, ein fremdenfeindliches Klima begünstige
Attentate.
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