Vorhang auf: Es präsentiert sich die tolle und
potente Mega-Stadt namens Ruhrgebiet den internationalen
Mega-Stadt-Experten, derzeit tagend auf Zeche Zollverein, als das,
was das Revier nun mal ist: Eine Region aus 53 Städten, in denen 5,3
Millionen Menschen leben, die sich zuallererst als Wattenscheider,
Bochumer oder Essener verstehen. Daher ist es kein Wunder, dass für
die Oberbürgermeister der Revierstädte der eigene Kirchturm näher
liegt als ein anderer. Das gilt erst recht bei der Bewerbung um den
Zuschlag für das finanziell höchst attraktive Projekt für den Wandel
in eine Öko-Stadt.
Wettbewerb verlangt faire und gleiche Bedingungen für alle.
Gelsenkirchen/Herten hat sich daran nicht gehalten, was ein grober
Fehler war. Der gemeinsame Protestbrief aus SPD-Rathäusern zielt
allerdings nicht auf irgendwen, sondern auf Frank Baranowski,
Oberbürgermeister von Gelsenkirchen – und Chef der Ruhr-SPD. Damit
ist der Vorgang politisch und legt die Vermutung nahe, dass einem
stark gewordenen und sich so gerierenden OB die Instrumente gezeigt
werden sollen. Nun obliegt es der Fachjury, den Schlamassel fachlich
objektiv zu bereinigen. Es wäre zu ärgerlich, wenn dieses
Mega-Projekt, eine Privat-Initiative der Ruhrgebietsunternehmen,
Schaden nehmen würde.
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