Die Idee klingt gut: Müssten Händler für jedes
Börsengeschäft eine Steuer entrichten, würden sie manche aufgeben.
Aber selbst wenn so eine Steuer einst Realität werden sollte, könnte
sie nicht alle Verzerrungen an den Finanzmärkten eindämmen. Trotzdem
ist es höchste Zeit für eine europäische – oder besser noch –
weltweite Börsensteuer. Es ist schwer zu erklären, warum ausgerechnet
hochriskante Börsengeschäfte, die in der Wirtschaftswelt viel Schaden
anrichten können, nicht grundsätzlich besteuert werden. Eine
Finanztransaktionssteuer wäre ein eleganter Weg, um Gelder aus der
Branche abzuschöpfen und diese zum Beispiel zur Bekämpfung von
Finanzkrisen-Folgen einzusetzen. Die Krisenverursacher selbst müssten
dann für den von ihnen angerichteten Schaden gerade stehen, zumindest
teilweise. Europa hätte bei einer globalen Besteuerung keine Sorgen,
dass Händler in Scharen in Steueroasen abwandern. Europa bliebe trotz
aller Schuldenturbulenzen eine mächtige und wichtige
Wirtschaftsregion. An der grundsätzlichen Attraktivität Europas würde
eine Finanztransaktionssteuer nichts ändern.
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