Fehler sind allzu menschlich, auch Managementfehler.
Nur haben Letztere den unschönen Nebeneffekt, dass sie mitunter
Menschen den Job kosten, deren Arbeitskraft das Unternehmen erst in
die Lage versetzt hat, größere Zukäufe zu tätigen.
Bei Siemens hat es fast schon Tradition, dass Übernahmen und
Ausflüge in neue Geschäftsfelder Jahre später als Abschreibungsposten
in der Bilanz stehen. Das war unter Löscher so, man denke nur an den
glücklosen Einstieg in die Solarbranche, und Kaeser ist drauf und
dran, dieser Linie treu zu bleiben.
Der Einstieg ins amerikanische Öl- und Gasgeschäft war laut
Marktbeobachtern extrem teuer. Floppt er, muss auch dieses verbrannte
Geld durch neue Einsparungen im Kerngeschäft, also bei der
Stammbelegschaft, zurückgeholt werden.
Den nun bevorstehenden Stellenabbau kann Kaeser noch mit einigem
Recht auf die Fehler seines Vorgängers schieben. Die Art und Weise
ist freilich seine Sache. An ihm liegt es, die Ungewissheit der
Mitarbeiter rasch zu beenden. Und sie davon zu überzeugen, dass ein
künftig besseres Management weitere Sparrunden obsolet macht.
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