Wir haben uns entschieden, die Fotos der
geschundenen Menschen, zu Tode gequält in den Folterkellern des
syrischen Machthabers Assad, nicht zu drucken. Sie helfen vielleicht
einmal, Assad vor einem internationalen Strafgericht zu verurteilen
für die Verbrechen in seinem Land. Aber sie sind zu schockierend.
Die außer Landes geschmuggelten Bilder platzen in eine Zeit, in
der das Assad-Regime auf dem syrischen Schlachtfeld fast wie das
kleinste aller Übel erschien. Hat er nicht zugelassen, dass die
Chemiewaffen außer Landes gebracht werden können? Ist er nicht die
letzte Bastion im Kampf gegen die islamistischen Rebellen von
Al-Kaida? Nicht nur die Folterbilder mahnen zur Vorsicht. Und daran,
dass die Syrienkonferenz in Montreux nicht mit zu großen Erwartungen
überfrachtet werden darf. Könnte sie Korridore für humanitäre Hilfe
schaffen, wäre sie schon ein großer Erfolg.
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