Die Verbraucherorganisation Foodwatch beklagt
massive Missstände in der Haltung und Mast von Tieren. In deutschen
Ställen werde systematisch gegen den Tierschutz verstoßen, sagte
Foodwatch-Chef Thilo Bode den Zeitungen der WAZ Mediengruppe
(Mittwochausgaben). In der Schweinemast würden laut Foodwatch Tieren
flächendeckend die Ringelschwänze abgeschnitten oder Geflügel die
Schnäbel gekürzt, „weil sich die Tiere aus Stress und Langeweile
gegenseitig anknabbern“.
Todesfälle und Schlachthofbefunde seien eklatant, viele
Krankheiten eine Folge der Haltung. Das Eindämmen von Antibiotika und
anderen Medikamenten löse nicht das grundsätzliche Problem des
flächendeckenden Einsatzes von Arzneimitteln in der Tierhaltung.
Bode forderte Landwirtschafts- und Verbraucherministerin Ilse
Aigner (CSU) zum Eingreifen auf. Die Sterblichkeit von Tieren müsse
in den Betrieben erfasst und ausgewertet werden. Würden Vorgaben
nicht erreicht, müssten die Behörden eingreifen. „Obwohl Tierschutz
seit zehn Jahren als Staatsziel in unserer Verfassung steht, hat die
Politik der Agrarlobby keine klare Vorgabe gemacht“, kritisierte
Bode.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Weitere Informationen unter:
http://