WAZ: Frankreich in Trauer – Kommentar von Gudrun Büscher zum Terror

Der Horror von Paris scheint beendet. Vielleicht ist
nun Zeit für Trauer um die Menschen, die an die Freiheit des Geistes,
des Wortes, des Bildes glaubten und dafür von Wahnsinnigen getötet
wurden. Und um die, die als Geiseln starben, weil sie zur falschen
Zeit am falschen Ort waren.

Was dieser furchtbare Terrorangriff auf die Freiheit mit
Frankreich, mit Europa macht, ist noch nicht absehbar. Die Franzosen
stehen unter Schock, aber Seite an Seite: Freiheit, Gleichheit,
Brüderlichkeit – das ist das Manifest dieser großen Nation. Dass sie
sich in den Stunden und Tagen nach dem Massaker daran erinnern, macht
Hoffnung und Mut in all dem Entsetzen.

Doch der Alptraum ist noch nicht zu Ende. Noch weiß niemand, wie
groß die Pariser Terrorgruppe ist. Und die Terrormiliz „IS“, die in
Syrien und Irak mordet, hat längst angekündigt, den Terror auf die
Straßen Europas tragen zu wollen. Paris kann überall sein.

Die Franzosen geben aber in diesen Tagen auch die Antwort auf
diesen unerklärten Krieg. Sie stehen so fest zusammen, dass die
Bruchstellen der Gesellschaft entlang ethnischer und religiöser
Linien in diesen Stunden nicht zu sehen sind.

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