Man reibt sich verwundert die Augen: Die Welt
taumelt durch eine nicht enden wollende Finanzkrise, ein
Schuldenrekord jagt den nächsten, doch der deutsche Arbeitsmarkt
meldet ganz andere Rekorde. Die Zahl der Arbeitslosen ist in der
offiziellen Statistik auf den tiefsten Stand seit 1991 gesunken. In
Coesfeld sogar auf die Quote von 3,6 Prozent, bei der Experten von
Vollbeschäftigung sprechen. Offenbar existiert eine dicke Diskrepanz
zwischen gefühlten Konjunkturängsten und der Realität. Denn die Lage
am Arbeitsmarkt gestaltet sich wohl auch 2012 stabil. Lediglich ein
strenger Winter könnte die Drei-Millionen-Marke wieder in Sicht
bringen. Vielleicht sollte man sich über diesen Zustand freuen,
solange es ihn gibt. Denn die Stabilität könnte trügerisch sein. Auch
2008 erwischte der Finanzcrash die Realwirtschaft mit ein wenig
Verzögerung. Dieses Risiko besteht auch diesmal. Die Schuldenkrise
ist ja längst nicht erledigt. Allerdings besteht bei diesem
unheilvollen Szenario auch die Chance, dass sich Deutschland genau so
schnell erholt wie bei der letzten Krise.
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