Für die Verbraucher kommt es in diesen Tagen wieder
knüppeldick: Tierschützer schlagen Alarm, weil Edeka Fleisch von
Betrieben bezieht, die gegen den Tierschutz verstoßen sollen. In
Grillfleisch wurden Keime gefunden. Und auch der Brötchentüte wie dem
Nudelkarton kann man nicht mehr trauen, weil Schadstoffe der
Druckfarben in die Lebensmittel dringen.
Die Bundesregierung hat sich reichlich Zeit gelassen, um das
Problem mit den Druckfarben anzufassen. Der erste spektakuläre Fall
wurde 2012 bekannt, als die Stiftung Warentest in Adventskalendern
durchgesickerte Farbsubstanzen fand. Erst jetzt will das
Ernährungsministerium die entsprechende Verordnung ein wenig
verschärfen.
Der Verdacht von Verbraucherschützern, dass die Lobby der
Ernährungs- und Verpackungsindustrie einmal mehr den Reformeifer
bremst, ist nicht von der Hand zu weisen. Schadstoffarme Farben sind
teuer und auch eine Folie, die Lebensmittel vor dem Eindringen von
Chemikalien schützt, kostet Geld. In der deutschen
Nahrungsmittelbranche herrscht aber ein erbarmungsloser Preiskampf,
in dem jeder Cent zählt. Davon profitieren die Portmonees der
Verbraucher, nicht aber ihre Gesundheit.
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