Das Ruhrgebiet leidet nicht nur unter seiner hohen
Arbeitslosigkeit und der immer noch nicht besiegten Strukturschwäche.
Es platzt auch aus allen Nähten. Die Gewerbeflächennot wächst sich zu
einer Zukunftsfrage aus. Nach den Wirtschaftsförderern machen nun
auch alle Kammern der Region in trauter Einheit Druck. Der ist auch
nötig. Denn der Wirtschaft bläst der Wind aus mehreren Richtungen ins
Gericht: Rot-Grün hat in den Koalitionsvertrag geschrieben, dass der
Flächenverbrauch in NRW bis 2020 auf fünf Hektar pro Tag reduziert
werden soll. Mittelfristig strebt die Regierung eine Null an. Der
Regionalverband Ruhr berücksichtigt bei seiner aktuellen Planung
nicht, dass die meisten ausgewiesenen Flächen aus unterschiedlichen
Gründen ad hoc nicht zu vermarkten sind. Und die Kommunen scheuen die
Debatte, weil sie Bürgerinitiativen fürchten. Die Aufstellung des
ersten Ruhrgebiets-Plans ist ein Kraftakt mit viel Konfliktpotenzial.
Kreative Lösungen sind gefragt. So der Flächentausch: Ein abgelegenes
Bergbau-Areal etwa überlässt man der Natur und entwickelt stattdessen
ein Gebiet in zentraler Lage. Oder bezahlbare Konzepte, um Altlasten
auf Brachen zu entsorgen. Es gibt Chancen, man muss sie nur
ergreifen.
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