Opel kommt nicht zur Ruhe. Die Verluste, die der
US-Mutterkonzern General Motors in Europa einfährt, haben
beängstigende Ausmaße angenommen. Hoffnung auf schnelle Besserung
gibt es kaum. Für den Standort Bochum verfinstern sich die
Aussichten. War gestern noch von einer „Perspektive 2022“ die Rede,
rückt heute wieder das Jahr 2016 in den Vordergrund. Dann könnten in
dem Werk die Lichter ausgehen. Der Zuschnitt der Initiative, die GM
und Landesregierung in dieser Woche auf den Weg gebracht haben, lässt
vermuten, dass im Hintergrund längst an einem „Plan B“ für Bochum
gearbeitet wird. Das ist gut so. Schließlich wäre es fahrlässig,
alles auf eine Karte zu setzen – und zu verlieren. Aber ein langes
Versteckspiel hilft nicht weiter. Es produziert nur neue Probleme.
Die Beschäftigten warten bislang vergeblich auf eine klare Botschaft.
Weder gibt es eine Zusage für eine langfristige Produktion noch ist
ein offizieller Schließungsbeschluss bekannt. Die Zukunft liegt
irgendwo zwischen Entwickeln und Abwickeln. Opel und GM sollten
ehrlich mit den Mitarbeitern umgehen. Sie sollten tun, was sie sagen,
und sagen, was sie tun – und zwar möglichst bald.
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