Die Grünen-Bundesvorsitzende Claudia Roth hat die
erhöhten Pensionen für das ausscheidende Bundesbank-Vorstandsmitglied
Thilo Sarrazin scharf kritisiert. „Offenbar lohnt es sich, sich in
öffentlichen Ämtern daneben zu benehmen“, sagt Roth den Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe (Montagsausgabe). „Erst wurde Sarrazin in den
Vorstand der Bundesbank abgeschoben, nachdem man ihn in Berlin nach
mehreren verbalen Ausfällen gegenüber Migranten und Armen für nicht
mehr tragbar hielt. Nun muss man ihn mit erhöhten Pensionszahlungen
für einen Rückzug aus eben diesem Vorstand wieder heraus kaufen“, so
Roth Der „Versuch, Sarrazin elegant loszuwerden“, habe einen „schalen
Beigeschmack“, weil er den wahren Grund für die dringend notwendige
Abberufung verdecke. Roth: „Ich hätte mir gewünscht, dass die
eindeutige Zurückweisung der Positionen von Herrn Sarrazin für seine
Abberufung ausgereicht hätten und dafür keine Ablösezahlungen
notwendig gewesen wären.“ Der Fall Sarrazin habe gezeigt, so Roth
weiter, „dass wir dringend ein klares und transparentes
Ernennungsverfahren für den Vorstand der Bundesbank brauchen und
nicht das Entsenden von Leuten, die man an anderer Stelle loswerden
will.“
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