Im Streit um Erbgut-Tests nach einer künstlichen
Befruchtung hat sich der frühere CDU-Generalsekretär Peter Hintze
klar gegen das von Parteichefin Angela Merkel befürwortete Verbot
der Präimplantationsdiagnostik (PID) ausgesprochen. `Das wäre aus
meiner Sicht ein Verstoß gegen die Menschenwürde der betroffenen
Frauen“, sagte der Chef der NRW-Landesgruppe im Bundestag
unmittelbar vor dem CDU-Bundesparteitag in Karlsruhe den Zeitungen
der Essener WAZ-Mediengruppe. Paaren, die mit schweren genetischen
Vorbelastungen in der Familie zu kämpfen hätten, `bei denen etwa
eine qualvolle Totgeburt droht“, könne durch PID `schweres
menschliches Leid erspart werden“. Die Sorge, dass durch PID die Tür
zum Designer-Baby aufgemacht werde, teilt der ehemalige evangelische
Pfarrer Hintze nicht. `Dieser Begriff ist abwegig, absurd und fern
jeder Lebenswirklichkeit“, sagte er. Die Abgrenzung, ob eine
befruchtete Eizelle in den Mutterleib eingepflanzt werden soll oder
nicht, gelinge in der Praxis `überall auf der Welt sehr
verantwortungsvoll. Warum sollte das bei uns anders sein?“ Hintze
rät dem Gesetzgeber, dem Spruch des Bundesgerichtshofes zu folgen,
der PID im Sommer in engen Grenzen für zulässig erklärt hat; etwa
`um schwere genetische Schäden“ zu verhindern. In Einzelfällen, so
Hintze, soll die Zulassung der PID an das Votum einer
Ethik-Kommission gebunden werden.
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