WAZ: Hochtief-Chef könnte sich vorstellen, im Unternehmen zu bleiben

In der Frage nach seiner Zukunft könnte sich
Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter auch vorstellen, im
Unternehmen zu bleiben, selbst wenn der spanische Großaktionär ACS
wie angekündigt die Mehrheit übernimmt. Das sagte Lütkestratkötter
den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Samstagausgabe). „Für mich gibt
es dafür eine wesentliche Bedingung: Ich muss auch weiterhin
unabhängig die Strategie des Unternehmens umsetzen können..Das ist
ein Schlüssel zum Erfolg gewesen. Und nur das ist der Schlüssel für
weiteren Erfolg“,

Daneben kritisierte Lütkestratkötter, dass die Politik Hochtief
nicht genügend im Kampf gegen die drohende Übernahme geschützt habe.
„Eine Reihe von Politikern hat mir in Vier-Augen-Gesprächen ihr
großes Bedauern über die Situation ausgedrückt und sich für ihre
Haltung entschuldigt. Geändert hat sich aber nichts.“ Für Hochtief
sei es immer eine bewusste Entscheidung gewesen, in Deutschland zu
bleiben, „obwohl wir 90 Prozent unseres Geschäfts im Ausland machen“,
so der Hochtief-Chef weiter. „Das ist ein klares Bekenntnis zu
unseren Wurzeln und zum Ruhrgebiet. Wenn wir ins Ausland gegangen
wären, hätte uns das dortige Übernahmerecht besser geschützt – das
ist nun ein seltsames Dankeschön für unsere Standorttreue.“

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de