WAZ: Höchstmögliche Sicherheit – Kommentar von Dietmar Seher

In Eschede starben 101 Menschen. Das war heute vor
15 Jahren. Der ICE „Wilhelm Conrad Röntgen“ war damals nach einem
Radbruch entgleist. Es war die folgenschwerste Katastrophe, die das
Staatsunternehmen je getroffen hat. Sensibilität für höchstmögliche
Sicherheit ist umso wichtiger, wenn im Jahr 2013 Züge nicht mit 200
wie 1998, sondern mit Tempo 300 unterwegs sind. Wenn das
Eisenbahnbundesamt also perfekte Vorbeugung verlangt wie im Fall der
1200 Achsen, mit denen die ICE 3-Fahrzeuge nach einem Achsbruch
in Köln 2008 nachzurüsten sind – ist es dann nicht nur seine Pflicht?
Das ist so. Nur muss jede Risikoabschätzung nachvollziehbar sein.
Verkehrsministerium, Bahn und Amt streiten hinter den Kulissen
heftig, wie weit Sicherheitsvorsorge gehen darf – und wann Willkür
beginnt, die dem Bahnkonzern schadet. Es ist im Interesse der
Millionen, die in Deutschland im immer noch sichersten Verkehrsmittel
Bahn unterwegs sind, diesen Konflikt so bald wie möglich zu lösen.

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 – 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Weitere Informationen unter:
http://