WAZ: IG Metall will Mitarbeiter-Austausch im Ruhrgebiet testen

Die rund 400 tarifgebundenen Betriebe der Metall-
und Elektroindustrie im Ruhrgebiet sollen nach dem Willen der IG
Metall künftig die Möglichkeit erhalten, ihre Mitarbeiter
untereinander auszutauschen. Das berichtet die Westdeutsche
Allgemeine Zeitung (WAZ) in ihrer Samstagsausgabe. NRW-Bezirksleiter
Knut Giesler sieht in dem von ihm angestoßenen Modell zum einen die
Chance, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Zum anderen sollen
Unternehmen nicht gleich zum Arbeitsplatzabbau greifen müssen, wenn
sie für längere Zeit unter Auftragsflauten leiden.

„Was spricht dagegen, die Mitarbeiter der Konzerne für bestimmte
Projekte und einen begrenzten Zeitraum untereinander auszuleihen“,
sagte Giesler im Gespräch mit der WAZ. Die einen Unternehmen suchten
qualifiziertes Personal. Andere hätten wegen kurzfristiger
Auslastungsprobleme einen Überhang. Giesler: „Deshalb schlagen wir
vor, als Test einen regionalen Austausch von Mitarbeitern unter den
400 tarifgebundenen Unternehmen zu vereinbaren.“ Der IG-Metall-Chef
kündigte an, mit dem Arbeitgeberverband eine Vereinbarung
auszuhandeln.

Bei Siemens in Mülheim, wo 4500 Beschäftigte Dampfturbinen und
Generatoren entwickeln und bauen, ist der Mitarbeiter-Austausch
längst Praxis. Siemens hat Vereinbarungen mit mehreren Unternehmen in
der Region geschlossen. Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden
Pietro Bazzoli hat das Werk aktuell mehr als zehn Spezialisten an den
Baumaschinenhersteller Komatsu in Düsseldorf ausgeliehen.

Die IG Metall betont, dass der Austausch auf freiwilliger Basis
erfolgen und die Entfernungen zum vorübergehenden Arbeitsplatz
zumutbar sein müssten. Auch deshalb soll der Test im überschaubaren
Ballungsraum Ruhrgebiet stattfinden.

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