Die Männer waren schwer bewaffnet. Sie trieben die
weinenden Mädchen aus dem Unterricht, pferchten sie auf Lastwagen und
transportierten sie ab – wie eine Horde Vieh. Warum? Weil sie zur
Schule gingen, ihr Abitur machen wollten. Weil die meisten von ihnen
Christinnen sind. Weil es den islamischen Extremisten von Boko Haram
unter dem Kommando von Abubakar Shekau so passte.
Es sind wahnsinnige Schlächter, die die Kinder in ihrer Gewalt
halten. Und die Mädchen leben nur deshalb noch, weil sie den Männern
nützlich sind.
Niemand weiß, wo sie sich aufhalten – und das nun schon seit vier
quälend langen Wochen. Die Unfähigkeit der nigerianischen
Sicherheitskräfte, die Spur der verschleppten Schülerinnen
aufzunehmen, sie zu orten und zu finden, ist eine einzige Tragödie.
Erst die Protestbewegung der verzweifelten Eltern und die weltweite
Solidarität hat die Regierung gezwungen, um Hilfe zu bitten. Spät,
viel zu spät.
Die Welt hatte sich seit 2009 an das Morden von Boko Haram
offenbar längst gewöhnt. Jetzt aber kann niemand mehr wegsehen. Die
Botschaft heißt: „#bringbackourgirls“ (bringt unsere Mädchen zurück)
Schnell!
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