WAZ: In der „Pflege-WG“. Kommentar von Wilfried Goebels

Bislang war das Leben in der „WG“ vor allem etwas
für Studenten. Inzwischen entdecken auch 60-Jährige die
Wohngemeinschaft als sinnvolle Alternative im Alter.

Die Idee ist so schlecht nicht: Ältere können sich in „Pflege-WGs“
gegenseitig helfen und Miete sparen. Dass der Staat den Umbau der
Wohnungen künftig fördert, ist ein weiterer Anreiz. Aber Vorsicht:
Auslöser für die geplante Förderung ist die Furcht der Politik vor
dem dramatischen Anstieg der Kosten für die Heimpflege. Wenn
Standards und Anforderungen an Wohngemeinschaften gesenkt werden,
spielen immer auch die Kosten eine Rolle.

Durch ambulante Angebote sollen Pflegebedürftige, die keine
24-Stunden-Betreuung benötigen, länger in ihrer Wohnung oder in der
„WG“ leben können. Noch aber fehlt eine ausreichende pflegerische
Versorgungsstruktur. Wer alternatives Wohnen propagiert, muss auch
die Qualitätskontrolle gewährleisten. Und: Pflegebedürftige, die
nicht in eine „WG“ ziehen, haben Anspruch, ihr Leben auch im Heim so
weit wie möglich nach ihren Vorstellungen leben zu können.

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