Manche werden geschluckt haben angesichts der 150.
Kerze im Kölner Dom. Doch der an seiner Seele kranke Co-Pilot gehört
auch zu den Opfern seiner Irrsinns-Tat. Ohnehin sind Trauerfeiern
mindestens so sehr für die Hinterbliebenen gedacht wie für die Toten.
Es geht immer um die Angehörigen, ihnen hinwegzuhelfen über die
Unfassbarkeit, die jeder Tod bedeutet und die nicht vergehen wird,
die nur eingekapselt und kleiner werden kann, durch Worte, mit der
Zeit.
Deshalb war es gut, dass so viele Amts- und Würdenträger bei der
Trauerfeier im Kölner Dom so passende Worte gefunden haben. Sie waren
da für uns alle, die von dem Unglück erfahren haben und bald wussten:
Es war grausame Willkür, es waren schreckliche Zufälle, die diese 150
Menschen in den Tod geführt haben. Fast jeder hätte in einer solchen
Maschine sitzen können – und der Schrecken, das Entsetzen darüber hat
sich bei jedem, der ein Herz im Leibe hat, in ehrlich empfundenes
Mitgefühl verwandelt. Das war es, das gestern im Dom zum Ausdruck
kam.
Heute müssen die Angehörigen wieder für sich durch den Alltag
kommen. Aber sie wissen: Sie sind nicht allein. Das ist gut für sie,
aber auch für jeden von uns.
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